Noemi Hauri

Schloss Schadau, Thun

Noemi Hauri wünscht sich, Gedanken lesen zu können. Doch da das ja bekanntermassen ein nahezu unmögliches Unterfangen ist, bleibt sie lieber noch ein Jahr in ihrem Beruf als Stationskellnerin. «In der Zeit möchte ich noch mehr das Gefühl dafür bekommen, was ein Gast möchte und braucht», erzählt die 18-jährige Bernerin. Danach reizen sie die Ausbildung zur Hotelfachfrau und eine Stelle im Ausland.

«Ich möchte meine Gäste für ein paar Stunden in eine andere Welt
entführen.»

«Am liebsten würde ich nach Dubai oder Hawaii gehen. Letzteres wäre meine absolute Traumdestination», schwärmt sie. Als ehemalige Leistungsschwimmerin übt Wasser nämlich noch immer eine grosse Faszination auf sie aus. «In Hawaii hätte ich alles: Sonne und Meer, Berge und Schnee.» Eine Vielfältigkeit, die sie voll auskosten könnte. «Ausserdem gibt es dort einen florierenden Tourismus.» Die Gäste dort hätten es auch mehr als gut bei der Wunsch-Gedankenleserin. «Ich möchte sie für ein paar Stunden – oder auch Tage – in eine andere Welt entführen. Denn es ist meine absolute Leidenschaft, anderen eine Freude zu machen.»

Was für ein Glück, hat sie keinen anderen Beruf gewählt. «Eigentlich wollte ich Mikrozeichnerin werden. Doch das war mir dann zu mathelastig. Ich brauche Action, will was erleben und kann nicht den ganzen Tag in einem Büro sitzen.» Für ihren Traumjob in der Gastronomie hat sie sogar den Schwimmsport aufgegeben. «Ich musste mich entscheiden, beides liess sich leider nicht miteinander vereinbaren.»

Doch auch bei ihrer jetzigen Aufgabe profitiert sie vom Durchhaltewillen, den Leistungssportler während ihrer Karriere entwickeln. «Ich kann mich selbst pushen und weitsichtig denken. Ausserdem ist die Lust am Wettbewerb geblieben», erzählt Noemi, die bei den Swiss Skills 2018 den vierten Platz belegt hat. Noemi Hauri teilt sich den vierten Platz mit Aline Tabea Schär.


Von Noemi Hauri aufgedeckter Wettbewerbs-Tisch.

Nachgefragt

  • Was ein Gast niemals tun sollte
    Das Personal beleidigen, anfassen – oder ausfällig werden.
  • Das müsste passieren, damit ich kein Trinkgeld gebe
    Sehr viel. Für mich ist das eine situative Entscheidung, das kann ich nicht pauschalisieren. Am Ende ist es ein Gesamtbild.
  • In meinem Kühlschrank findet man immer
    Red Bull, Bier und im Eisfach Vanilleglace.
  • Nie bestellen würde ich
    Muscheln. Die mag ich zwar, habe aber Angst vor einer Vergiftung.
  • Mein grösstes Missgeschick
    Als Lehrtochter bin ich mit einem vollen Tablett in der Schiebetüre eingeklemmt worden. Es ging alles zu Bruch!
  • Das wäre mein perfektes Service-Outfit
    Graue Dreiviertelhose mit passendem Blazer, blaue Glanz-Seidenbluse und knallgrünes Portemonnaie.
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