Michèle Warna

Schloss Freudenfels, Eschenz TG

Den Wein entdeckte Michèle Warna vor neun Jahren bei einem Sprachaufenthalt in Südafrika. «Dort habe ich zum ersten Mal bewusst Weingüter besucht, und es hat mich sofort fasziniert. Reben haben etwas sehr Beruhigendes und Schönes, es ist eine ganz besondere Atmosphäre.» Als im zweiten Semester an der Hotelfachschule Luzern dann der Wein drankam, war ihre Berufswahl klar. Ihr Job umfasst heute aber viel mehr als «nur» Wein. Michèle Warna ist Geschäftsführerin im Schloss Freudenfels in Eschenz am Bodensee. «Das bedeutet weniger klassische Arbeit am Gast, dafür mehr Mitarbeiterführung, Getränkekartengestaltung und ähnliches.» Ihr Herz schlägt nach wie vor für Tropfen aus der Neuen Welt. Diese bescherten ihr auch einige der spannendsten Pairings ihres Weinlebens. «In Südafrika durfte ich einmal weisse Schokolade zu einem Sauvignon blanc mit leichter Eichennote probieren. Man käme von allein nie drauf, aber das hat fantastisch gepasst!» Doch Warna, die schon Rebberge in so unterschiedlichen Ländern wie Chile, Namibia oder Frankreich bereist hat, ist nicht festgelegt. Zurzeit etwa begeistert sie sich für weissen Burgunder. «Ich trinke wirklich erst seit ein paar Jahren Weine aus klassischen Anbaugebieten. Für mich ist das also eine Entdeckung.» Entdecken, das tut sie am liebsten gemeinsam mit ihrem Mann. «Er ist Koch, ich bin für die Weinauswahl zuständig.» Gästen rät sie vor allem, sich in Sachen Wein nicht zu verkopfen. «Einfach probieren und den Wein auf sich wirken lassen. Es gibt kein Richtig oder Falsch, Geschmack ist individuell.» Worauf es letztlich ankomme, sei, dem Gast mit Essen und Trinken ein Erlebnis zu bereiten. Für sie selbst war der Finaltag des marmite youngster ein Erlebnis. Die Prüfungen, von der Degustation über das Weinpairing bis zum Service, hätten es ganz schön in sich gehabt. «Aber das ist ja auch das Schöne: Man hat schon während der Prüfung wieder etwas Neues dazugelernt!»

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