Jessica Müller

Restaurant Pavillon, Hotel Baur au Lac, Zürich
mit dem Rezept «Das Datschgerl und die Rumkugel»

Österreich, beziehungsweise Wien, ist der Grund, dass Jessica Müller zur Wiederholungstäterin geworden ist. Denn die bald 28-Jährige ist dieses Jahr bereits zum zweiten Mal am Wettbewerb dabei. Nachdem sie im letzten Jahr mit dem Zeitlimit zu kämpfen hatte, wollte sie es dieses ahr noch einmal wissen. «Doch wenn das Thema mich nicht dermassen angesprochen hätte, hätte ich es wahrscheinlich nicht gemacht», so Müller. Die gebürtige Deutsche ist nämlich in Wien aufgewachsen. Das Thema sei darum wie Heimat, es fühle sich wohl an und genau das wolle sie auch mit ihrem Dessert vermitteln. Mit entsprechend viel Schmäh kommt denn auch der Name ihrer Kreation daher: «Das Datschgerl und die Rumkugel». Ein Dessert, das auch mit den Kontrasten warm und kalt spielt. Das zentrale, lauwarm servierte Stück des Gerichts sind Powidltascherl – Kartoffelteigtaschen gefüllt mit einer Zwetschgen-Rum-Füllung. Ganz zeitgemäss kommen sie in Form filigraner Gyoza daher. Abgerundet wird diese Komponente mit Limettengel, einer Butterglaçage und Zwetschgenröster. In der kalten Komponente kommt ein klassischer Zwetschgenröster zum Einsatz, ergänzt mit einer Topfenespuma, Bröselcrumble und Mohnglacé. Wer im Dessert übrigens eine Rumkugel sucht, sucht vergebens. Rumkugel stehe im Wienerischen für eine reichlich beschwipste Person und in ihrem Dessert für den Rum, den sie wohldosiert in Tascherl und Röster einsetze, erklärt Müller.

Bei den obligatorischen Hauptkomponenten fürs Pre-Dessert griff auch Jessica Müller zum Fenchel, welchen sie in Form eines Salats mit Zitruskomponenten sowie einer Espuma servieren liess. Und übrigens: Die erste youngster-Teilnahme mag Jessica Müller zwar nicht aufs Siegerpodest gebracht haben, hat ihr jedoch in beruflicher Hinsicht einiges eröffnet. So ist sie über damals geknüpfte Kontakte zu ihrer heutigen Stelle als Chefpâtsissière im Restaurant Pavillon in Zürich gekommen. Wenn das mal kein weiterer Beweis ist für den wahren Kern des inoffiziellen marmite-youngster-Mottos: «Gewonnen hat, wer teilnimmt».

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